Allgemeine Kritik am bestehenden System

In seinem Buch Homo demens stellt sich Tom-Oliver Regenauer im Abschnitt „Aufarbeitung – Jetzt!“ die Frage, „zu welchem Zeitpunkt der Postmoderne sich die Zivilisation von den Werten der Aufklärung, vom Humanismus, den allgemeinen Menschenrechten und der >>souveränen Autonomie des Individuums<< . . . verabschiedet hat.“ Es bedürfe „einer Phase der . . . Reflexion. Die Gesellschaft muss sich selbstkritisch mit den im negativen Sinne einzigartigen Geschehnissen der vergangenen zweieinhalb Jahre auseinandersetzen, um daraus Lehren zu ziehen.“ Er verweist auf das im Rubikon Verlag erschienene Buch „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen – Das Coronaunrecht und seine Täter“ und nennt es ein wichtiges zeitgeschichtliches Dokument, da es den oben erfragten Zeitpunkt beschreibe. Im weiteren Verlauf äußert er richtigerweise, dass jeder Tyrann Folgsame, Ängstliche, Gutgläubige und Obrigkeitshörige um seine Flagge schart. An anderer Stelle im selben Buch fragt er, ob der „überforderte Mensch der Postmoderne für den Status Quo noch Verantwortung übernehmen“ kann, da dieser Homo consumens „aufgrund systeminhärenter Devolutionsprozesse . . . längst in der unbewussten Unmündigkeit angekommen“ sei.

Wenn Herr Regenauer hier recht hat, stellt sich mir die Frage, in wiefern ein Mensch, der keine Verantwortung mehr übernehmen kann, zur Wahl gehen sollte oder gar dürfte? Denn es sieht doch so aus, dass dieser Homo consumens die Mehrheit in der Gesellschaft darstellt und mit dieser in der Lage ist, eine Minderheit derer, die noch in der Lage und willens sind, Verantwortung übernehmen zu können, zu überstimmen. Doch welcher normal denkende Mensch wollte anderen das Wahlrecht entziehen? Das ist in meinen Augen nur schwer, wenn überhaupt vorstellbar.

Wie wollte man nun aber ein solches System verändern, ein System, in dem eine Mehrheit zum Homo consumens mutiert werden kann, der sich von Humanismus und Autonomie des Individuums (Stichwort Impfzwang) verabschiedet hat? Es spielt dabei keine Rolle, wer manipuliert! Es kommt einzig darauf an, zu erkennen, dass es eine intrinsische Eigenschaft der Breiten Masse ist, manipulierbar zu sein. Es werden sich im Laufe der Zeit schon welche finden, die das ausnutzen können, wollen und tun. Es ist ja nicht so, als gäbe es keine Beispiele in der Geschichte. Man kann auch fragen, ob von solchen, die zur Macht streben, überhaupt Interesse an einer grundsätzlichen Veränderung besteht oder das eigentliche Ziel darin liegt, selbst Teil der Macht zu werden? In diesem Zusamenhang frage ich mich, wieso Regenauer John Lennon aus dem Song Working Class Hero mit dem Satz zitiert: „There`s room at the top they are telling you still, but first you must learn how to smile as you kill, if you want to be like the folks on the hill“? Gibt es keine bessere Idee als selbst Teil der Macht zu werden?

Nun, Kritik am bestehenden System gibt es zuhauf. Es wird der Versuch unternommen, vernünftige Verbesserungsvorschläge zu machen. Es wird wissenschaftlich, kritisch-rational argumentiert. Es erscheint mir, als habe man Hoffnung, das System selbst zum besseren wenden zu können, ist man nur lange genug rechtschaffen aufklärerisch tätig. Diese Hoffnung habe ich aufgegeben. Die herrschende Kaste wird ihre Macht nicht freiwilig hergeben. Und Erfahrungen während der Pandemie, auch persönliche, waren zu eindrücklich, als das ich noch daran glauben könnte, dass die Breite Masse sich grundsätzlich ändern kann und sich nicht mehr manipulieren lässt. Auch möchte ich niemandem irgendwelche Vorschriften machen oder gar das Wahlrecht entziehen, ein No-Go. Also – quo vadis? Nächste Woche gibt es dazu einen Ausblick.

Ein Gedanke zu „Wege zum libertären Staat – Teil 8“
  1. Aber was haben diese Ideen durch den neuen Faschismus und Totalitarismus von „Links“ Auftrieb bekommen. Das ist doch sehr positiv. Wieviel Menschen, wie auch ich, haben erst durch die Pandemiejahre verstanden, dass das Böse, Unmenschliche und Menschenverachtende bei den Grünen und Linken zu verorten ist. Diese Ernüchterung findet doch synchron bei sehr vielen statt. Und um bei der Nomenklatur dieser Antidemokraten zu bleiben, das alte „Rechts“ in Sinne von Politik gegen die Menschen ist heute ja bei den Regierungsparteien zu verorten.

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